Tegida


Hamburger Charta

Als Antwort auf die Dresdener Thesen hat Tegida eine Hamburger Charta entworfen und fordert darin alle Rassisten dazu auf, sich ähnlich wie in den Pegida Thesen von allem Möglichen zu distanzieren. Zum guten Schluss sollen sie sich als intellektuell neutral deklarieren.

Wir, die toleranten Menschen Europas, fordern jeden Pegidaanhänger, Alltagsrassisten, Rassisten, jede rassistische Vereinigung und jede rassistische Organisation auf, diese einfachen 7 Punkte anzuerkennen und sich durch Unterzeichnung dazu zu bekennen. Dies wäre ein wichtiger Schritt, das verlorengegangene Vertrauen in Menschen mit anderer Meinung zurückzugewinnen.

 

„Tegida Charta – Charta für den antirassistischen Frieden in Deutschland“
An alle Pegidaanhänger, Alltagsrassisten, Rassisten, rassistischen Vereine, Organisationen und Parteien etc. in Deutschland.

 

  1. Ohne Unterschied, ob deutscher Staatsbürger oder nicht, bekennen sich alle unterzeichnenden Rechtsgesinnten, rechtsgerichteten Gemeinschaften, Verbände und Parteien zu der vom Grundgesetz garantierten, gewaltenteiligen, rechtsstaatlichen und demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland. Die Unterzeichner bekennen sich zum aktiven und passiven Wahlrecht des Menschen sowie zur sexuellen Selbstbestimmung und zur Religionsfreiheit. Sie akzeptieren das Recht eines jeden Menschen gleich welcher Herkunft auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, auf Leben und körperliche Unversehrtheit.
  2. Die Unterzeichner erklären, dass sie nicht auf eine Errichtung eines diktatorischen NS-Staates abzielen und das bestehende System und das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland vollumfänglich akzeptieren. Die Unantastbarkeit der Würde des Menschen wird ohne Bedingung anerkannt.
  3. Die Unterzeichner erklären die aufgeklärte, weltoffene und tolerante Prägung der Kultur in Europa zu respektieren und diese nicht beeinflussen zu wollen. Auch die Mitarbeit und Förderung beim Ausstieg aus der rechtsextremen Szene wird zentraler Punkt der unterzeichnenden Rechtsgesinnten und rechtsgerichteten Institutionen. Davon ist das Recht auf Meinungsfreiheit nicht betroffen.
  4. Die Unterzeichnenden erklären mit ihrer Unterschrift, dass Organisationen wie NSU, B&H, VRBHV, NF und ähnlich geartete rechtsradikale Terrororganisationen von ihnen als KRIMINELLE TERRORISTISCHE VEREINIGUNGEN eingestuft werden, welche der Weltoffenheit schaden und nicht die Werte der Toleranz/Vielfalt vertreten. Sie erklären ihren Verzicht auf jegliche Unterstützung für oder auch von solchen Vereinigungen und garantieren dafür, dass aus ihren Einrichtungen keinerlei Mittel oder persönliche Unterstützung an solche Organisationen gehen oder von diesen akzeptiert werden.
  5. Politiker, Populisten oder andere Personen, welche Werte proklamieren, die den kriminellen Werten oben genannter Organisationen entsprechen, werden von den Unterzeichnenden umgehend mit Parteiverboten, Redeverboten oder gar Hausverboten in rechtsgesinnten Einrichtungen belegt.
  6. Die Unterzeichnenden erklären, dass sie auf rechtsgerichtete Musik, Bilder, Zeitungen, Zeichnungen, Internetseiten, Facebookseiten, Kommentare sowie physische oder psychische Übergriffe und die Anstiftung zu ebensolchen und deren Nutzung verzichten. Sie garantieren ihre Mitarbeit bei der Bekämpfung von parallelgesellschaftlichen Verhältnissen in rassistisch geprägten Orten in diversen Großstädten, Kleinstädten und Dörfern in Europa.
  7. Alle unterzeichnenden rechtsgerichteten Verbände, Parteien und Einrichtungen erklären sich für intellektuell neutral.

Zum Vergleich hier noch das Pedida Papier, dass Bachman persönlich und irgendwie anmaßend an die Frauenkirche geklebt hat:

DresdenerThesen


Hamburg demonstriert gegen Fremdenfeindlichkeit

In Hamburg haben heute etwa 250 Menschen unter dem Motto Tegida (Tolerante Europäer gegen die Idiotisierung des Abendlandes) trotz ungemütlichen, nasskalten 4° C gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus demonstriert. Eine Reiseleitung (inkl. dem Schild “Tegida Reiseleitung”) führte die Gruppe einmal um die Alster. Ihren Unmut über die Pegida und Legida Demonstrationen machten die Teilnehmer auf ihren Plakaten Luft. Dort fanden sich Sprüche wie “Ich kann nicht glauben, dass ich immer noch gegen diesen Scheiß protestieren muss” oder “Rassismus kann tödlich sein, für Risiken oder Nebenwirkungen lesen sie ein Geschichtsbuch”. Die Stimmung war friedlich, die Teilnehmer entschlossen.


Spaß mit den Medien

Ich war letzte Woche auf der Tegida (Tolerante Europäer Gegen die Idiotisierung des Abendlandes) Kundgebung. Wir hatten ein buntes Schild mit der Aufschrift “Kein Platz für Rassismus” dabei, das die Aufmerksamkeit diverser Fotografen auf sich zog und so sind Bilder von uns in der Mopo, dem freitag und der taz (Bild inzwischen geändert) zu sehen. Grundsätzlich ist das ja durchaus begrüßenswert, was die taz aber tat, hat uns doch staunen lassen. Aber seht selber:

Das Bild wurde so geschnitten, dass dort nur noch “Für Rassismus” zu lesen war. Ein kurzer Anruf in der Redaktion (“Oh, das geht ja gar nicht”) und zum Glück war das Bild zwei Minuten später verschwunden. Es tauchte in seiner ungeschnittenen Form auch in der Print Ausgabe auf, sie hatten also auch das Original. Durch unfassbar unfähiges Zuschneiden eines Bildes Unbeteiligte in die Nähe von Rassismus zu rücken, so abstrus ein Schild mit der Aufschrift “Für Rassismus” auch ist, finde ich einfach unglaublich dilettantisch. Vielleicht will die taz damit ja aber auch nur klar stellen, dass sie nicht zur Lügenpresse, sondern gar nicht zur Presse gehört. So wie die Bild oder die Märchenbücher in der Kinderabteilung bei Thalia.

 

taz_echtes_plakat

Das vollständige Bild hat die taz auch

 

PS: Abschließend noch eine kurze Anmerkung zum Bild aus dem freitag. Ich finde es ist nicht nur eine sehr gelungene Aufnahme, die das Gespräch zwischen dem kleinen türkischen Mädchen und Kathrin zeigt. Es fängt auch die durchweg kommunikative und positive Stimmung auf der Tegida Kundgebung am 05.01.2015 ein.


Tegida Demo in Hamburg

Am Montag den 05.01.2015 demonstrierten etwa 3000 Menschen (aktuelleren Berichten zufolge sogar 4000– 5000, je nach Quelle) in Hamburg unter dem Motto Tegida (Tolerante Europäer gegen die Idiotisierung des Abendlandes) gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Sie bezogen dabei klar Stellung gegen Pegida, deren gleichzeitige Demo in Dresden mit ca. 18.000 Teilnehmern deutlich größer ausfiel.

In Hamburg demonstrierte eine bunte Mischung aus Jung und Alt, Deutschen und Migranten friedlich für mehr Miteinander. Ein breiter Querschnitt der Gesellschaft stellte klar, dass er in Migranten eine Bereicherung sieht. Neben den Mitveranstaltern “Die Linke” waren auch Grüne, Jusos, FDP und Piraten anwesend.

Weitere Gegendemonstrationen mit mehreren tausend Teilnehmern fanden unter anderem in Berlin, Stuttgart, Köln, Münster und Rostock statt. In Dresden wurde an zwei Orten gegen Pegida demonstriert:

Stadt Anzahl Teilnehmer
Dresden 1500 bzw. 150
Berlin 5700
Stuttgart 5000
Köln Mehrere tausend
Rostock 800
München 1500
Münster 8000

Die Zahlen sind Schätzwerte, sie sind mit den Quellen verlinkt.

Die Pegida Kundgebung in Köln wurde aufgrund der Masse der Gegendemonstranten abgebrochen. Auch in den anderen Städten, in denen sich Pegida Ableger an Demonstrationen versuchten war der Zulauf eher gering.